Kletterhalle des DAV in Weimar
Neubau der Kletterhalle des Deutschen Alpenvereins Sektion Weimar e.V.
Aufgabe war die Entwicklung einer modernen Kletteranlage in Weimar, die den hohen baulichen und sozialen Anforderungen als Treffpunkt für Sportler und kletterbegeisterte Laien gerecht wird. Die Sportanlage ist ausgelegt für den Breitensport, entspricht aber als Landesleistungszentrum Thüringen des DAV auch den Bedingungen des nationalen Wettkampfsports.
Ein Café im Erdgeschoss öffnet sich mit großzügiger Glasfassade zum Außenraum und bereichert die Sportanlage. Viel natürlicher Lichteinfall schafft eine angenehme Aufenthaltsatmosphäre im Kletterbereich. Um Inklusion auch beim Klettern zu ermöglichen, können der Boulderbereich und die Kletterwand im Ausbildungsraum barrierefrei erreicht werden. Aufgrund der Eigenfinanzierung des Vereins mussten die Baukosten niedrig gehalten werden, so dass die Raumangebote optimiert und auf das Wesentliche beschränkt wurden.
Städtebauliche Einordnung – Entwurf
Das Gebäude steht im Gewerbegebiet Kromsdorfer Straße im Norden Weimars.
Mit seinem nahezu quadratischen Grundriss folgt es in seiner Struktur einer bewährten Typologie von Kletterzentren. Die Nutzungen sind durch die drei Höhenstufungen der Gebäudeteile ablesbar. Der niedrige Boulder- und Sozialtrakt befindet sich straßenseitig und nimmt die Höhenlinie des Nachbargebäudes auf. Die eigentliche Kletterhalle liegt dahinter und öffnet sich nach Westen. Die Außenkletterwand als höchster Baukörper wendet sich zur Südseite und zur Stadt.
Eine im Bebauungsplan vorgeschriebene Höhenbegrenzung erforderte das Tiefer-setzen der Kletterhalle. Der so entstandene Höhensprung wird im Innenraum für den Einbau einer Sitzstufenanlage genutzt.
Die Außenkletteranlage erhielt eine Ausnahmegenehmigung zu der maximal zulässigen Traufhöhe und wurde für einen späteren Einbau vorgerüstet.
Konstruktion und Material
Bei der Konstruktion handelt es sich um einen Holzbau, der unter Einsatz digitaler Modellierung (BIM) geplant und errichtet wurde. Das Träger - und Stützensystem wird durch oberflächenfertige Brettstapeldecken und – wände ergänzt. Holzrahmenbauwände bilden die Außenwände des Sozialtraktes und zeichnen sich in der Fassade durch Lamellen aus regionalem Lärchenholz ab, deren gestufte Verkleidung das Motiv hängender Basaltsäulen interpretiert. Die Außenwände der Kletterhalle sind mit anthrazitfarbenen Sandwichpaneelen verkleidet.
Im Inneren bilden die in Grautönen gehaltenen Industriefußböden aus Beton in den Verkehrsbereichen und die Sportböden in den Kletterbereichen ein ruhiges Pendant zu den kräftigen Farben der Kletterwände und den gelben Akzenten an den Einbaumöbeln.
- Stadt/Gemeinde
- Weimar
- Auftraggeber
- Sektion Weimar des Deutschen Alpenvereins e.V.
- Investitionssumme
- 1,5 Mio €
- Leistungsphasen
- 1 - 9
- Bauzeit
- 04/2016 - 02/2017
- BGF
- 950 m²
- BRI
- 6.430 m³